Feuer machen

 

Feuerstarter / Zündstahl

Es ist ratsam, einen Vorrat an Zündhölzern oder Gasfeuerzeugen anzulegen. Wer auch davon unabhängig sein möchte, besorgt sich einen sogenannten Feuerstarter (auch Zündstahl genannt). Es gibt sie in verschiedenen Ausführungen und zu günstigen Preisen. Prinzipiell werden durch Reibung einer metallenen Platte am Zündstahl Funken erzeugt, die Zundermaterial zum Brennen bringen. Es ist empfehlenswert, sich die Handhabung per Youtube-Videos erklären zu lassen und es danach selbst so lange zu üben, bis es klappt. So kann man sich einige Anfängerfehler ersparen, die wir hier nur ansatzweise und theoretisch erwähnen möchten:

  • Der Zunder sollte möglichst stark zerkleinert sein. Am besten eignen sich Birkenrinde, Kienspan (mit Baumharz durchtränktes Holz) und Heu (trockenes Gras) oder verlassene Vogelnester. Sehr gut geeignet ist auch Watte, die man einfach bei sich tragen kann und nicht erst in der Natur suchen muss. Auch Korkzapfen, Papier, Pappe oder verkohlte Baumwolle sind als Zunder verwendbar. Mit einem Bleistiftanspitzer lassen sich ausserdem ganz einfach Späne aus dünnen Ästen herstellen. Sägemehl ist nicht geeignet, da es verglüht, anstatt zu brennen. Der älteste bekannte Zunder ist übrigens der Zunderschwamm (schon vor ca. 10’000 Jahren verwendeter Baumpilz). Damit lässt sich auch heute noch ein Feuer entfachen.
  • Bei der schwarzen Schicht am Zündstahl handelt es sich um eine Oxidationsschicht, die nicht entzündbar ist. Sie muss erst abgekratzt werden, bevor Funken erzeugt werden können.
  • Anstelle des Metallplättchens kann auch ein stärkerer Metallgegenstand (beispielsweise die stumpfe Seite einer Messerklinge) benutzt werden.
  • Am leichtesten entzündet sich der Zunder, wenn sich der Zündstahl ganz nahe daran befindet, sodass der Funkenregen direkt auf den Zunder fällt. Dazu ist es besser, den Zündstab zu sich herzuziehen, als die Metallplatte von sich weg zu schieben (wird in diversen Youtube-Videos anschaulich erklärt).
  • Durch vorher bereitgelegtes Brennmaterial verschiedener Grösse langsam aus der kleinen Flamme ein grösseres Feuer entstehen lassen. Dieses braucht genug Sauerstoff, um sich entwickeln zu können.

Feuerstarter funktionieren auch, wenn sie nass sind (im Gegensatz zu Feuerzeugen und Zündhölzern) und haben eine sehr lange Lebensdauer.

Lupe

Feuer machen geht bei Sonnenschein auch mit einer handelsüblichen Lupe. Diese wird auf die Sonne ausgerichtet und möglichst ruhig mit wenig Abstand so über den Zunder gehalten, dass das Sonnenlicht durch das konvexe Glas der Lupe (auch Brennglas genannt) in einem hellen Punkt gebündelt wird. Nach relativ kurzer Zeit beginnt der Zunder zu brennen. Je grösser die Lupe ist, desto mehr Sonnenlicht wird auf einen Punkt gebündelt und umso leichter entzündet sich der Zunder. Natürlich kommt es auch auf die Qualität des Zunders an. Leichtes Blasen führt der Flamme Sauerstoff zu, was ebenfalls zur Entwicklung des Feuers beitragen kann. Einfach mal ausprobieren!

Achtung: eine Lupe in Verbindung mit Sonnenlicht kann sehr gefährlich sein! Niemals, weder mit noch ohne Lupe, direkt ins Sonnenlicht schauen, da die Netzhaut der Augen irreparablen Schaden nehmen kann!