Brennesseln: gesund und nahrhaft

Es klingt vielleicht seltsam, aber wenn frisches Gemüse rar ist, lohnt es sich, Brennesseln zu sammeln und diese zu verarbeiten. Brennesseln sind sehr nahrhaft und enthalten viele Vitamine (vor allem C, aber auch A, B, E und K), Mineralstoffe (Eisen, Magnesium, Kalium) und Spurenelemente. Ausserdem sind sie ein exzellenter Eiweisslieferant (sogar besser als Sojabohnen!)

Die beste Erntezeit sind die Monate Mai und Juni. Um sie zu verwerten, erntet man am besten die obersten, feinen Blätter. Sie wachsen überall, jedoch sollten sie nicht gerade am Strassenrand gesammelt werden. Wegen der feinen Härchen, die bei Berührung die Haut reizen, sollte man, um sich nicht zu «verbrennen», Gartenhandschuhe tragen. Im Schatten gewachsene Pflanzen haben zudem meist weniger Brennhaare als diejenigen von sonnigen Standorten.

Wenn man die geernteten Blätter in warmes Wasser einlegt oder sie mit einem Nudelholz plattwalzt, brechen die Härchen und geben die Ameisensäure enthaltende Flüssigkeit ab. Danach brennen sie nicht mehr. Nun kann die Pflanze zu Spinat, Pesto, Omelett- und Raviolifüllung, Bratlingen, Risotto, Salat, Brotaufstrich, Suppe oder Tee verarbeitet werden. Der Geschmack ist leicht säuerlich-frisch bis nussig. Es können auch Blüten und Samen verwendet werden.

Rezepte

Spinat
Ca. 1kg Brennesselblätter in einer Schüssel mit kochend heissem Wasser übergiessen und abseihen. Blätter zerkleinern, mit etwas Öl anbraten und während 10 Minuten dünsten. Mit wenig Pfeffer, Salz und evtl. Muskat würzen und essen. Der Brennessel-Spinat eignet sich auch als Füllung für Omeletten oder Ravioli. Risotto gemischt mit etwas Brennessel-Spinat schmeckt ebenfalls sehr gut.

Pesto
150g Brennesselblätter zerkleinern, mörsern und mit 60g gemahlenen Mandeln, 1dl Olivenöl und 2 gepressten Knoblauchzehen mischen, mit Salz abschmecken. Passt gut zu Nudeln oder kann als Brotaufstrich verwendet werden.